Großübung Teil 3 – Holzhauer GmbH&Co.KG

Bei sehr nassen, herbstlichem Wetter fand am 27.10.2018 um 17 Uhr die letzte Großübung dieses Jahres bei der Firma Holzhauer GmbH &Co.KG statt.

Das große Engagement, das an dieser Übung eingebracht wurde, ist mehr als vorbildlich. An diesem Samstagabend waren insgesamt 4 Feuerwehren mit über 75 Einsatzkräften vor Ort. Diese haben gemeinsam, von Beginn der Übung, bis zur vollständigen Herstellung der Einsatzbereitschaft aller Fahrzeuge, rund 220 Stunden geleistet. Dies ohne jegliche Vergütung der geleisteten Stunden. Hiermit möchten wir einmal deutlich zeigen, wie wichtig das Engagement ist. Ohne dieses wäre es nicht möglich, den Brandschutz in Sigmaringendorf auf diesem hohen Niveau sicher zu stellen. Dies trifft aber nicht nur auf uns zu, sondern auf jede Kommune in der gesamten Bundesrepublik. Die Feuerwehren würden sich über Zuwachs in ihren Einsatzabteilungen sehr freuen.

Technik, Ausbildungen, Weiterbildungen, Hilfsbereitschaft, Kameradschaft sind wichtige Pfeiler für eine funktionierende Feuerwehr.

 

Übungsverlauf:

Um 17:00Uhr wurde ein Brand im Werk 1 der Holzhauer GmbH & Co.KG gemeldet. Eine Maschine ist während eines Prozesses in Brand geraten. Es kam zu einer schnellen Ausbreitung des Feuers über die Absauganlage, die sich durch große Teile der Werkshalle erstreckt. Die Belüftungsanlage der Werkshalle förderte die Brandausbreitung. Die Geschäftsleitung hat am Sammelpunkt festgestellt, dass zwei Mitarbeiter vermisst werden.

Die alarmierte Feuerwehr Sigmaringendorf hat sofort einen Innenangriff unter Atemschutz mit 2 Trupps eingeleitet, und die zwei vermissten Mitarbeiter aus der stark verrauchten Werkshalle gerettet. Sie wurden dem Rettungsdienst übergeben. Zeitgleich hat die Feuerwehr Sigmaringendorf (LF10) die Wasserversorgung über den örtlich vorhandenen Löschwasserbehälter (200m³) aufgebaut. Währenddessen hat es in der Werkshalle eine schlagartige Ausbreitung des Feuers gegeben und die Halle stand nun voll in Flammen. Der Innenangriff musste aufgrund der zu hohen Temperaturen abgebrochen werden. Es wurde eine massive Brandbekämpfung von außen vorbereitet. Die schon eingetroffene Unterstützung der Feuerwehr Sigmaringen (LF20) hat vom Betriebsgelände der Firma Beiter die Brandbekämpfung mittels eines Dachwasserwerfers begonnen. Zu diesem Zeitpunkt hatte die eingerichtete Einsatzleitung die Feuerwehr Scheer und die Werkfeuerwehr Zollern nachalarmiert. Der Verbund der drei Gerätewagen von Sigmaringendorf, Scheer und Zollern bauten die Wasserversorgung von der Donau her auf. Hierbei musste über 10m Höhenunterschied und mehrere hundert Meter Schlauchleitung ebenerdig, in Hanglage und in speziellen Tunneln unter den Bahngleisen verlegt werden. Die Brandbekämpfung wurde in dieser Zeit bereits mit 2 Dachwasserwerfern, 2 mobilen Wasserwerfern und 5 weiteren Strahlrohren ausgeweitet. Hierbei hatten wir eine Löschleistung von ca.  8m³ Wasser pro Minute (vgl. Fassungsvermögen einer durchschnittlichen Badewanne liegt bei 0,15m³). Ziel der Übung war die Vorort vorhandenen Löschwasserresourcen unter Volllast zu testen, bis eine Wasserversorgung von der Donau sichergestellt werden konnte.

Begleitet wurde die Übung durch Frau Köpfer von der DEKRA. Diese bestätigte den Feuerwehren, eine sehr professionelle Arbeit. Ebenso verfolgte die Unternehmensleitung und Bürgermeister Schwaiger interessiert die Tätigkeiten der Feuerwehren.

Hier die eingesetzten Einsatzmittel:

Freiwillige Feuerwehr Sigmaringendorf:

  • MTW                 1/19
  • HLF 16-12                 1/46
  • LF10                 1/42
  • GW-T                 1/74 + Tragkraftspritze

Freiwillige Feuerwehr Sigmaringen:

  • ELW 1 1/11
  • LF20                               1/44/1

Freiwillige Feuerwehr Scheer:

  • MTW 1/19
  • HLF 16-12 1/46
  • GW-T 1/74 + Tragkraftspritze

Werkfeuerwehr Zollern

  • KdoW 1/10
  • HLF 20 /16-2 1/46
  • LF 20/40-2 1/44
  • GW-T 1/74 + Tragkraftspritze

Neben den 220 Arbeitsstunden und sonstigen Einsatzmitteln wurden rund 1200m Schlauchleitung an der Einsatzstelle verlegt.

 

Bedanken wollen wir uns bei den über 75 eingesetzten Kräften, bestehend aus den Feuerwehren Sigmaringen, Scheer und Zollern für die sehr gute und kameradschaftliche Zusammenarbeit. Wir möchten uns hier nochmal besonders bei unseren Kammeraden aus unserer Kreisstadt Sigmaringen bedanken! Diese haben uns bei allen drei Übungen dieses Jahr tatkräftig und mit sehr vielen Arbeitsstunden unterstützt und sind zusätzlich noch bei dem ein oder anderen Einsatz im Ortsgebiert mit beteiligt gewesen. Vielen Dank hierfür!

Ebenfalls bedanken wir uns bei allen Zuschauern und Besuchern, die sich bei diesem regnerischen Wetter  die Übung angeschaut haben. Natürlich hatten wir auch dieses Mal unsere 2 Stammfotografen Niklas Bauer und Jonathan Witsch vor Ort, hierfür vielen Dank für die Unterstützung über das gesamte Jahr hinweg.

Der Familie Holzhauer gilt unser herzlichster Dank, für die nicht selbstverständliche Unterstützung, auch während des gesamten Jahres. Das Betriebsgelände steht uns immer wieder für Übungen zur Verfügung. Das Essen und Trinken nach der Übung, für alle eingesetzten Kräfte, wurde von der Firma Holzhauer als Dankeschön für das Engagement bei der Übung spendiert.

 

 

Dies war nun unsere diesjährige Übungsreihe bei den Industriefirmen in unserem Gemeindegebiet.

Hier anschließend haben wir noch ein paar Fakten zu diesen 3 Übungen:

  • 98 Atemschutzflaschen leer geatmet
  • 31 Einsatzfahrzeuge
  • 125 Fahrzeugstunden
  • 350GB Bild und Video Material
  • 2100m Schlauchleitung
  • an die 350.000L Löschwasser verbraucht
  • 250L Schweiß verloren
  • 8 Feuerwehren
  • 223 Einsatzkräfte
  • 726 Einsatzstunden
  • Hunderte Nachrichten, Mail´s, Telefonate zur Organisation
  • Unzählbar viele sehr schönen, anstrengende, lustige, verrückte, außergewöhnliche gemeinsame Momente mit Freunden aus dem gesamten Landkreis!

 

Ihre Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Sigmaringendorf

& allen beteiligten Kammeraden aus dem Landkreis Sigmaringen


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