150 Jahre Feuerwehr Sigmaringendorf

Festwochenende zeigt Stellenwert der Feuerwehr

Sig’dorfer Wehr feiert ein Wochenende lang ihr 150-jähriges Bestehen mit vielfältigem Programm

Mit einem Festakt hat die freiwillige Feuerwehr Sigmaringendorf ihr Jubiläumswochenende eröffnet, bei dem das 150-jährige Bestehen der „ältesten Selbsthilfeeinrichtung“ der Gemeinde – so Bürgermeister Alois Henne – gefeiert wurde. Mit dabei waren Abordnungen der Feuerwehren aus dem ganzen Landkreis, der Bundestagsabgeordnete Thomas Bareiß (CDU) und die Landtagsabgeordnete Andrea Bogner-Unden (Grüne). In Vertretung von Landrätin Stefanie Bürkle überreichte Dezernent Bernhard Obert Kommandant Ivo List ein Geschenk.

Zuvor hatte List die vergangenen 25 Jahre der Sig’dorfer Wehr Revue passieren lassen. Eine beeindruckende Bilderschau machte die Entwicklung deutlich und zeigte anhand markanter Beispiele die Notwendigkeit auf, sich den zeitgemäßen Erfordernissen sowohl technisch als auch bei der Ausbildung anzupassen. List würdigte den Anteil der Gemeinde als Träger der Feuerwehr, am aktuellen Zustand der Abteilung immer maßgeblich beteiligt gewesen zu sein. Als einen Meilenstein bezeichnete der Brandmeister die Gründung der Jugendwehr im Jahr 1997, die somit ihr 20-jähriges Jubiläum feiern konnte. „Rund die Hälfte der heutigen Aktiven stammt aus der Jugendwehr“, sagte List und hob damit den immensen Stellenwert der Jugendarbeit hervor. Entsprechend wurde beim Festwochenende der Nachwuchsfeuerwehr unter ihrem Leiter Stefan Kortmann gebührend Raum gegeben, um sich und ihre Leistungsfähigkeit zu präsentieren. Am Sonntag wurde den jugendlichen Floriansjüngern zu deren großer Freude ihr erstes eigenes Fahrzeug übergeben.

Die Gemeinde sei stolz auf ihre stets verlässliche Wehr, sagte Bürgermeister Henne. „Das, was hier für die Allgemeinheit geleistet wird, kann niemals in Geld aufgewogen werden.“ Die tragenden Säulen der Feuerwehr seien Hilfsbereitschaft und Gemeinschaftsgeist, aber eine andere Eigenschaft wiege noch schwerer: „Von unschätzbarem Wert ist die Freiwilligkeit.“

Jugendwehr und Aktive zeigen bei Schauübungen ihr Können

Beim Festakt überreichte die Patenwehr Bingen den Sig’dorfern ein leuchtendes Wandobjekt mit Piktogrammen, das die Einsatzfelder der heutigen Feuerwehren aufzeigt. Für Begeisterung sorgten die Mädels von Turnergruppenwettstreit (TGW) unter der Leitung von Sonja Seifert, die eigens für dieses Jubiläum turnerisch-akrobatische Tanzformationen zum Thema „Elemente“ einstudiert hatten. Den Kampf und das Zusammenwirken von Feuer, Wasser und Luft ästhetisch und musikalisch anspruchsvoll darzustellen – das hatte Format. Hingerissen spendete das Publikum Beifall und verlangte nach mehr. Ganz am Ende des fast fünfstündigen Festakts beschenkten die Turnerinnen die Gäste mit einer weiteren Premiere in Form eines „Original Waldshuter Feuerwehrballetts“.

Am Samstag und Sonntag präsentierten Jugendwehr und Aktive bei Schauübungen ihr Können. Die sehenswerte Oldtimer-Ausstellung erfreute Liebhaber nostalgischer Gerätschaften, machte aber die harte und im wahrsten Sinne des Wortes brandgefährliche Arbeit der Wehren vergangener Zeiten deutlich. Ein Symposium der Altersabteilungen des Kreisfeuerwehrverbandes bot interessante Referate zu Themen wie Versicherungsschutz im Feuerwehrdienst oder Leistungen der Unfallkasse Baden-Württemberg an, die auch für Angehörige wichtig gewesen sein dürften. Ein weiterer Vortrag mit dem Titel „Jung und Alt unter einem Hut – geht das gut?“ untersuchte die Zusammenarbeit zwischen Jugendfeuerwehren und den Altersabteilungen.

Am Sonntagmorgen bildeten die Übergabe des renovierten Tragkraftspritzenfahrzeugs mit neugestaltetem Wimpel an die Jugendwehr und die Segnung des in Eigenleistung umgebauten Gerätetransportwagens (GWT) die Krönung des Festwochenendes. Das in 800 Stunden von der Feuerwehr selbst umgebaute Werkstattfahrzeugs habe der Gemeinde Ausgaben in Höhe von rund 60000 Euro erspart, sagte List. Oldtimerausstellung, Frühschoppen mit dem Musikverein Sigmaringendorf und der Hüttenkapelle Laucherthal sowie Schauübungen nach dem Motto „Einst und jetzt“ rundeten das gelungene Fest ab.

Quelle: Schwäbische Zeitung


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